Lesbos-Lesvos       Perle der Ägäis

Die Präsentation des Fotografen Bruno-Maria Brys soll ihnen ermöglichen sich ein Bild von der Insel im Juni 2016 zu machen und sie einladen diese Insel zu besuchen. 

https://www.youtube.com/watch?v=2BzlcDOLa9s


Lesbos (oder auch Lesvos ) ist die drittgrösste der griechischen Inseln. Ca 86.000 Menschen leben auf der 1636 qkm grossen Insel , die Hälfte davon in der Inselhauptstadt Mytilini. Bekannt ist sie als grüne Insel . 

11-12 Millionen Olivenbäume stehen auf der Insel, eine schon vor über 100 Jahren getroffenen Absprache zwischen den Inseln Samos, Chios und Lesbos hat zu dieser Spezialisierung geführt, während Samos Wein und Chios in großen Mengen Naturharz produziert.


Künstler und Individualisten aus dem gesamten europäischen Raum haben sich schon bald nach den Kriegen auf dieser Insel angesiedelt und zu einem besonderen Flair beigetragen. Vor Jahrzehnten hatte der Inselpräsident ein Gesetz erlassen, das Hotelbauten nicht höher wie 2 Stockwerke sein dürfen und der umbaute Raum nicht mehr als 10% der Hotelanlagen sein darf. Diese sanfte Form des Tourismus hat dazu geführt das die großen Reiseveranstalter die Insel wegen zu geringer Touristenzahlen mieden, aber dennoch hat sich dies zur größten Einnahmequellen der Insel entwickelt., die den Menschen Brot und Arbeit schenkt. Ob mit dem Velo, auf unzähligen Wander- und Pilgerwegen und mit Motorroller oder Auto lässt sich die Insel und einsame Badebuchten entdecken.  


Lesvos liegt unmittelbar an der Türkei von der sie an den engsten Stellen nur 9 km entfernt ist. Dieser Umstand führte im letzten Sommer, Herbst und Winter 2015/2016 zu einer bis dahin nicht dagewesenen Flüchtlingsbewegung von Syrien über die Türkei nach Lesvos, wo bis zu 8000 Flüchtlinge täglich auf die Natur reiche aber sonst eher infrastrukturarme und vollkommen unvorbereitete griechische Insel trafen. Die Bilder dieser Zeit haben die bis dahin wenig bekannte Insel europaweit bekannt gemacht und dazu geführt das viele Urlauber nicht mehr kommen, da sie keinen Urlaub in einer Flüchtlingshochburg machen wollen.


Zwischenzeitlich hat die zunächst freiwillige, dann staatliche internationale und nationale Hilfe zu einer raschen und effektiven Hilfe und zentralen Unterbringung, abseits der zentralen Wege auf der Insel, sowie die Schließung der Balkanroute zu einer vollständigen Entspannung geführt. 


Dennoch ist dieses Jahr der Tourismus um bis zu 80% eingebrochen. Die Direktflüge von Europa von 30 auf 6 Verbindungen reduziert. Die Folgen der bis dahin nicht mit Wohlstand beschenkten Insel sind entsprechend. Im malerischen Nordwesten um die Städte Petra und Molivos sind es gefühlt noch weniger Touristen. Wir aßen an einem Sonntagabend im Juni 2016 in einem über der Bucht von Molivos gelegenen Restaurant ganz alleine. Das Wirtspaar war froh und dankbar und wir bekamen dort hervorragende Vorspeisen und die Spezialität des Abends und zum Abschluss griechischen Cafe. Der zweite halbe Liter Wein, der Nachtisch und noch frische Mirabellen waren der Dank dafür, das wir überhaupt noch trotz der Medienberichterstattung letztes Jahr den Weg nach Lesvos gefunden haben. Gekostet hat es keine 40€  für uns beide zusammen. Gerne haben wir mehr gezahlt aber übermässige Trinkgelder lässt der griechische Stolz nicht zu. 


Im Juni ist dort üblicherweise Hochsaison, die Straßen, Restaurants und Cafes gefüllt mit Menschen. Lagerten noch letztes Jahr tausende Flüchtlinge auf den Straßen in und um Molivos haben wir in 2 Wochen nicht einen Flüchtling dort gesehen – wir sehen bei uns zu Hause jeden Tag mehr Flüchtlinge. Eine Restaurantbesitzerin sagte: „Wir wussten das es schlimm wird, aber nicht das es so schlimm wird.“ Einige auch bis dahin überregional bekannte Restaurants, sowie zahlreiche Läden haben schließen müssen, viele Fragen sich wie es weitergehen soll. Nebenbei hat die griechische Regierung die Stromkosten um 600% und die Steuern im Gastgewerbe auf 25% erhöht.   


Wie gehen die Menschen mit der Krise um? Im griechischen bedeutet Krise „Entscheidung“. Und die Menschen entscheiden sich – einige verlassen die Insel und bauen auf ein besseres Leben auf dem Festland, die anderen rücken zusammen, geben ihre Wohnung auf und ziehen wieder als Grossfamilie mit den Eltern zusammen. An die Stelle von Verzweiflung leben die Menschen den griechischen Stolz und eine einzigartige Gastfreundschaft. Dankbarkeit für jeden Menschen, der ein Restaurant oder einen Laden besucht. Kein Gerangel um Kundschaft, wie man es auf östlicheren Basaren erlebt. Da alles was vom Festland kommt teuer ist, wird gekocht was die Insel bietet. Frische, geschmackvolle Gemüse und Salate mit Kräutern der Insel. Schafsjogurth und Ziegenfeta in zahlreichen Variationen und Fleisch und Fisch. 

Ohne Arbeit ernähren sich die Familien ausschließlich vom im Garten angebauten Gemüse. Das Klima erlaubt zwei Erntezyklen für die meisten Gemüse, gegessen wird, was der Garten und wer über eine Angel verfügt, das Meer den Menschen schenkt. Nebenher Geld verdienen ist momentan nicht möglich, da keine Touristen kommen. Keine Gäste, keine Arbeit. Olivenernte ist erst im November und gibt für 4-6 Wochen Tagelöhne. 


Seit 2010 sind wir zunächst durch unsere Ausbildungen bei Robert Betz und Christa Bredl und seither durch Ferien jedes Jahr eng mit der Insel und den Menschen dort verbunden. Die Flüchtlinge haben bereits Hilfe erhalten, auch wenn deren Integration noch eine weitere Öffnung durch die Menschen und Nationen dieser Welt erfahren darf, die Menschen auf Lesbos ertragen momentan ihre Krise. Jeder Besuch auf Lesvos wird für die Menschen ob Besucher oder Besuchter ein Geschenk, eine Bereicherung für das Leben sein. 


Die Präsentation des Fotografen Bruno-Maria Brys soll ihnen ermöglichen sich ein Bild von der Insel im Juni 2016 zu machen und sie einladen diese Insel zu besuchen. 


https://www.youtube.com/watch?v=2BzlcDOLa9s


Herzlichst Birgit und Axel 

www.lesvos.com

www.lesvosgreece.gr/en

 

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